Junkers Luftfahrt

Junkers Luftfahrt

15. August 2021 Flugzeuge Hugo Junkers 0

„Die Luftfahrt muss Gemeingut des ganzen Volkes werden.“
Hugo Junkers

Luftfahrt

Die Entstehung der nationalen und internationalen Zivilluftfahrt geht auf Hugo Junkers zurück. Er gründete Fluggesellschaften als Absatzmarkt für seine Flugzeuge. Die Luftfahrt sollte als Mittel zur wirtschaftlichen Erschließung eines Landes und friedlichen Völkerverständigung dienen.

Nach dem 1. Weltkrieg erkannte Junkers, dass Passagier- und Transportflugzeuge im Post- und Kurierdienst Zukunft haben werden. Diese Nutzung erforderte ein billiges, wirtschaftliches, leichtes, einfaches, betriebssicheres und dauerhaftes Flugzeug.

1919 baute Junkers das erste Ganzmetall-Verkehrsflugzeug der Welt mit einer Passagierkabine, die F13. Sicherheit, der Passagiere, bequemes Reisen und Wirtschaftlichkeit standen dabei im Vordergrund. Einen etablierten Absatzmarkt für Flugzeuge gab es nicht, also gründete Junkers 1921 in seinem Flugzeugwerk die Abteilung Luftverkehr zur Organisation von Beteiligungen an internationalen Fluggesellschaften. 1924 wurde Junkers Luftverkehr AG (ILAG) als eigenständiges Luftfahrtunternehmen ausgegliedert, das sich an vielen in- und ausländischen Fluggesellschaften und Holdings beteiligte.

Entstehung der Deutschen Luft Hansa AG

Nach dem 1. Weltkrieg existierten in Deutschland 15 bis zeitweilig 37 kleinere Fluggesellschaften, die oftmals nur eine Linie zwischen zwei Städten -möglichst an der Bahnlinie entlang- nach Bedarf flogen. Die Konkurrenz war groß. Keine Gesellschaft hatte mit Fluglinienverkehr betriebswirtschaftliche Erfahrungen, so dass Verluste eingeflogen wurden. Es kam zu Fusionen, aus denen 1923 der Deutsche Aero Lloyd AG (DAL), ein Zusammenschluss von Fluggesellschaften, Banken und Wirtschaftsunternehmen hervorging. Er flog mit über 160 Flugzeugen der verschiedensten Hersteller, dadurch wurde die Wartung und Reparaturen erschwert. 62 Flugzeuge waren vom Typ Junkers F13.

Junkers Luftverkehr AG (ILAG) besaß im Gegensatz zum DAL die besten und sichersten Flugzeuge der Welt sowie ein leistungsfähiges Flugzeugwerk, das Wartungs- und Reparaturarbeiten ausführte. 1925/26 wurden 40% des Weltluftverkehrs mit Junkers Flugzeugen bewältigt. Aber auch Junkers fehlten die betriebswirtschaftlichen Erfahrungen in der Luftfahrt, so dass auch seine Gesellschaft Verluste einflog.

Am 6. Januar 1926 fusionierten Aero Hansa, Deutsche Aero Lloyd und Junkers Luftverkehr zur Deutschen Luft Hansa AG. Als Logo wurde der blaue, stilisierte Kranich des DAL auf gelbem Grund, der Farbe des ILAG, gewählt und bis heute beibehalten. Berlin-Tempelhof blieb auch für die neue Fluggesellschaft der Heimatflughafen.

Pilotenkanzel einer Ju52/3m, 1934

Pilotenkanzel einer Ju52/3m, 2018

Luftbild

Bis in die 1920er Jahre war der größte Teil der Erde kaum oder gar nicht vermessen. Vom Flugzeug aus konnten große Gebiete fotografisch erfasst werden. Diese Luftaufnahmen dienten als Grundlage für die Erderforschung, Landvermessung und Kartografie. Wichtige Voraussetzungen waren leistungsfähige Flugzeuge und gute Piloten.

1921 richtete Junkers in seinem Flugzeugwerk die Junkers Luftbildzentrale ein. In Zusammenarbeit mit den Firmen Carl Zeiss Jena, Gustav Heyde Dresden, P.C. Goerz Berlin und der Aerogeodätischen Gesellschaft Danzig ließ er spezielle Geräte für die Auswertung von Fliegeraufnahmen zur maßstabsgerechten Anfertigung von Senkrechtaufnahmen, Luftbildplänen und Höhenschichtenkarten entwickeln. Die neuen Verfahren der Luftbildfotografie und -vermessung hatten große Vorteile gegenüber der geodätischen Methode, da sie nur ein Viertel bis ein Zehntel der sonst benötigten Zeit brauchten und die Kosten um die Hälfte oder sogar auf ein Fünftel reduzierten.